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Endlich ist es wieder so weit! Holmes und Watson haben im London des 19. Jahrhunderts wieder eine Aufgabe: Jack the Ripper geht um und versetzt die Britische Stadt in Angst und Schrecken. Wir durften eine kurze Previewversion des Titels anspielen und haben erste Ermittlungen aufgenommen.
Wie ein jedes Abenteuer beginnt auch dieses in guter alter Manier, in der bereits aus den Vorgängertiteln bekannten Wohnung von Holmes. Sinnierend und Pfeife rauchend sitzt er da und muss sich die guten Ratschläge seines Kompagnons Watson anhören. Die Langeweile soll schnell vergehen, denn schon kurze Zeit später erfährt er, und damit auch der Spieler, von einem neuen Mordfall. Eine Prostituierte aus dem Stadtteil Whitechapel ist einer grausamen und tödlich endenden Tat zum Opfer gefallen… Flugs die Karte von London zur Hand genommen und über diese in den verruchten, grauen Stadtteil gereist. Und schon hier wird eines ganz deutlich: Atmosphärisch ist Focus Home ein weiteres Mal der ganz große Wurf gelungen. Beklemmender hätte Whitechapel nicht gestaltet werden können: Grau ist hier die dominierende Farbe, Staub, der bei jedem Schritt, den die Protagonisten machen, aufgewirbelt wird, Menschen, die ihrem geschäftigen Treiben nachgehen und immer wieder fragwürdige Gestalten am Wegesrand. Eine wimmernde Frau, ein hustender Mann, fast schon ein bisschen gruselig.
Wege müssen meist nur einmal zurückgelegt werden, denn die Karte von London erweitert sich Stück für Stück um Punkte, an die per Mausklick zurückgesprungen werden kann, so dass die Entscheidung ob Laufwege zustande kommen, beim Spieler liegt. Die implementierte Hotspotanzeige in Form von kleinen Lupensymbolen ist schon jetzt recht präzise und signalisiert mit grüner bzw. roter Farbgebung, ob ein Hotspot bereits untersucht wurde. Besonders bei vielen zu untersuchenden Gegenständen in einem Screen, ist dies äußerst hilfreich.



Auch grafisch gibt es ein paar kleine Verbesserungen, was besonders in Close-ups zur Geltung kommt. Gesichter wirken noch authentischer und jede noch so kleine Falte des Gegenübers bleibt nun nicht mehr verborgen. Was natürlich auch an den jeweiligen Einstellungen liegt, die im Optionsmenü getroffen werden können. Hier gibt es eine Vielzahl von Anpassungsmöglichkeiten, so dass Sherlock an nahezu jede Hardware Voraussetzung angepasst werden kann, auf Kosten der Qualität versteht sich.
Das Menü, welches per rechter Maustaste aufgerufen werden kann, wurde auf bewährte Art und Weise gestaltet und beinhaltet das Inventar, eingesammelte Dokumente, persönliche Notizen, Dialoge, die Karte von London sowie die Möglichkeit, wann immer man möchte zwischen der 1st- und 3rd-Person Perspektive hin- und her zu switchen. Also eigentlich alles wie immer, oder? Nein!! Denn die Entwickler ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern haben ein paar interessante Neuerungen implementiert. Zum einen hat der Spieler nun die Aufgabe, den Tathergang nachzustellen. Dabei übernimmt Holmes, wie soll es auch anders sein, die Rolle des Täters und Dr. Watson die des Opfers. Die Position des Täters, der Tatwaffe und andere Dinge müssen bestimmt werden, so dass Holmes unserer Umschreibung folgt und Watson zur Strecke bringt.



Zum anderen müssen nun die gesammelten Hinweise logisch miteinander verknüpft werden und Folgerungen daraus geschlossen werden. Dabei werden drei mögliche Folgerungen vorgegeben, aus denen der Spieler die sich passende heraussucht. Erst wenn alle Folgerungen korrekt gewählt wurden, kann das Spiel fortgesetzt werden. Der Spieler wird somit mehr denn je Teil der Ermittlungen, wird nicht nur Zeuge von Sherlocks Scharfsinn sondern darf auch von seinem Eigenen Gebrauch machen.
Das Rätseldesign scheint, so der Eindruck aus der Previeversion, wie gewohnt recht knackig zu sein und auch an dem für Sherlock so bezeichnenden trockenen Humor, hat sich wenig geändert.
Neben all den positiven Eindrücken gab es, wie soll es auch anders sein, auch ein paar negative Aspekte. So ist die Steuerung von Sherlock noch mit einigen Mühen verbunden. Mal geht er nicht dahin wo er soll, ein anderes Mal steht ihm Dr. Watson im Weg, so dass er sich nicht von der Stelle bewegen mag, oder aber er irrt in merkwürdigen zick-zack Bewegungen durch die Straßen. Auf diesen begegnen einem immer wieder dieselben Menschen. Allem Anschein nach hat ein jeder mindestens 5 Doppelgänger in Whitechapel. Wirklich schwierig gestaltete sich das Lesen der Untertitel, die jeweils nur sehr kurz eingeblendet wurden, und schwupps, waren sie auch schon wieder weg. Dialoge mussten so (die vorliegende Version ist noch nicht mit einer Sprachausgabe ausgestattet) im Menü nachgelesen werden. Etwas mehr Zeit sollte dem Spieler vielleicht doch zugestanden werden. Was die Doppelgänger auf den Straßen angeht, so hat man uns versichert dies in der finalen Version deutlich zu reduzieren. Und auch an den anderen Aspekten wird, so hoffen wir noch gearbeitet.



Neben diesen Mängeln hinterlässt Sherlock Holmes vs. Jack the Ripper einen durchweg positiven Eindruck. Bewährtes wurde, gepaart mit ein paar Neuerungen und aufpolierter Grafik wiederaufgenommen, die Geschichte scheint wie gewohnt fesselnd. Atmosphärisch dicht und düster wartet mit dem neuesten Adventure aus dem Hause Focus Home wohl wieder ein echter Leckerbissen des Genres auf uns. Ein genaues Releasedatum steht leider noch nicht fest, eine Veröffentlichung noch in diesem Monat, so wie es aktuell noch angekündigt wird, ist allerdings eher in Frage zu stellen.