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Jolly Rover




Jolly Rover
Autor: Halwadar
Betreff: Jolly Rover - Gepostet: 24.03.2011 - 22:30 Uhr  -  


Entwickler: Brawsome Pty Ltd
Publisher: dtp-entertainment



Die Geschichte

Gaius James Rover, Sohn des verstorbenen Clowns Jolly Rover, möchte einen eigenen Zirkus eröffnen und benötigt für dieses Vorhaben Geld. Mehr oder weniger zufällig kreiert Gaius ein merkwürdiges Gebräu aus Tabak und Rum, das durchaus Anklang bei den Mitbürgern in Gaius‘ Heimat findet. Er beschließt, den Trunk – den er zu Ehren seines Vaters „Jolly Rover“ nennt – über die Grenzen seiner Heimat hinaus zu vertreiben, um somit mehr Kapital für den eigenen Zirkus anzuhäufen. Gaius begibt sich auf den Weg nach Groggy Island, um mit dem dort ansässigen Gouverneur ein Abkommen über den weiteren Vertrieb von „Jolly Rover“ zu schließen. Wären da nicht diese Piraten, die Gaius auf seiner Reise gefangen nehmen, um den Gewinn durch den Rum in die eigene Tasche fließen zu lassen. Doch es kommt noch schlimmer: Der Gouverneur von Groggy Island betreibt seit langem Geschäfte mit den Piraten. Unfreiwillig wird Gaius in die dunklen Machenschaften des Gouverneurs verwickelt und stolpert von einer Gefangennahme in die andere, wird auf gefährlichen Landstrichen ausgesetzt und reist von einer karibischen Insel zur nächsten.




Grafik/Sound

Grafisch präsentiert sich das Spiel, komplett in 2D, in einer Comic Grafik, die man technisch und optisch als gelungen bezeichnen muss. Die Charaktere, die ja durchweg alles Hunde der verschiedensten Rassen sind, wurden liebevoll handgezeichnet und animiert, leider aber im Bewegungsablauf nicht so recht flüssig wirken. Hintergrundanimationen sind nur spärlich vorhanden und der Grafikstil erinnert ein wenig an Monkey Island. Das Spiel bietet nur eine Auflösung von 800 x 600 an und hat keinerlei Einstellmöglichkeit für den Grafikbereich. Soundtechnisch weiß Jolly Rover zu gefallen und vor allem die Musik unterstreicht das karibische Flair. Als kleine Belohnung schaltet man für eingesammelte Silbermünzen, nacheinander diverse zusätzliche Musikstücke frei. Die Sprachausgabe wurde vom englischen Original übernommen und mit deutschen Untertiteln versehen. Hatte ich mich anfangs noch geärgert, dass es eine englische Sprachausgabe ist, hat sie mich im Laufe des Spieles immer mehr überzeugt, da die Stimmen wunderbar passend eingesetzt wurden. Eine deutsche Sprachausgabe, hätte dies mit Sicherheit nicht geschafft und auch der Humor wäre auf der Strecke geblieben.




Steuerung

Das Spiel wird in der 3rd-Person-Perspektive mit der klassischen Point & Click Steuerung gespielt. Hotspots müssen per Leertaste aufgerufen werden und sind aber nicht als Punkte markiert, sondern mit einem weiß-gräulichen, durchsichtigen Feld überdeckt. Bei einer größeren Anzahl von Hotspots überdecken sich dann die Rahmen und machen die ganze Sache unübersichtlich. Das Inventar befindet sich am unteren Bildschirmrand und öffnet sich, sobald man mit der Maus dorthin zeigt. Man benötigt in diesem Spiel nur die linke Maustaste und kann so alles super bequem steuern. Am oberen Bildschirmrand klappt ein Menü auf, sobald man mit der Maus dorthin fährt. Hier kann man sich seine Beute (Auszeichnungen), das Logbuch (Anzahl der gefunden Kekse, Silbermünzen und Flaggenstücke, sowie die dadurch gewonnen Bonis), das Optionsmenü, allgemeine Hilfe oder das Spiel beenden ansehen, bzw. auswählen.




Rätseldesign

Die Rätsel sind ganz klassisch gehalten und man hat auf die mittlerweile schon üblichen Minispiele, sowie Schiebepuzzel und ähnliches gänzlich verzichtet. Somit beschränkt man sich auf das einsammeln von Gegenständen, welche man jederzeit aufnehmen kann und dem kombinieren selbiger mit anderen Gegenständen oder auch den anderen Hunden. Wobei die Rätsel für alte Hasen relativ leicht zu lösen, sind sie aber für Anfänger oder Neueinsteiger perfekt. Zusätzlich hat man für einen weiteren Anreiz gesorgt und insgesamt 12 Flaggenteile, 24 Silbermünzen und 90 Kekse im Spiel versteckt, die es aufzustöbern gilt um sich diverse Extras freischalten zu lassen. Etwas aufwendiger gestaltet es sich allerdings mit den Vodootricks, die Jolly zur Bewältigung einiger Aufgaben einsetzen muss, denn bekommt man am Anfang noch einen Trick vorgegeben, muss man die anderen erst finden und richtig verwenden. Insgesamt sind es 5 Tricks, die auch teilweise rückwärts eingesetzt werden müssen. So hat man doch ein mehr an Abwechslung ins Spiel eingebaut. So manche Aufgaben kann man auch auf zwei unterschiedlichen Wegen lösen, z.B. entweder ich besteche eine Wache, verliere dabei Silbermünzen und Punkte, oder löse es mit Vodookräften. Außerdem hat man noch, ähnlich wie bei den älteren Sierra-Spielen, ein Punktesystem und Questsystem integriert. Für jedes Vorankommen erhält man eine gewisse Punktzahl und steigt in seinem Rang. Die im oberen Bereich angezeigten Aufgaben sorgen hier und da auch für ein fettes grinsen. Zusätzlich ist noch eine geniale Hilfefunktion vorhanden. Man benutzt den Papagei Melvin, welchen man zu Beginn aus seinem Käfig befreit, einfach mit Jolly und kann ihn immer befragen wenn man ins Stocken gerät, doch Vorsicht, eine direkte Hilfestellung kostet Kekse und Punkte, die in der Endabrechnung logischerweise fehlen könnten. Hat man Jolly Rover erfolgreich beendet, sollte man es ein zweites Mal spielen, um die deutsch untertitelten Kommentare des Entwicklers zu hören, bzw. lesen, sowie alle Auszeichnungen und Special zu erlangen.




Fazit

Schön, dass es das Spiel doch noch auf den deutschen Markt geschafft hat, denn man würde sonst ein gutes 2D Spiel mit Comicgrafik verpassen. Die lustige, humorvolle Art, das Ganze noch gepaart mit den vermenschlichten Hunden und einer Atmosphäre, die mich ein wenig an Monkey Island erinnert hat. Nur lässt die Story ein wenig zu wünschen übrig, denn gerne hätte ich mehr von Jolly`s Vater usw. erfahren, doch man kann ja bekanntlich nicht alles haben. Im Großen und Ganzen bietet das Spiel gute, aber kurzweilige Unterhaltung für knapp 20 Euro. Was will man mehr? Etwas längere Spielzeit, das ist nämlich das Einzige, was man diesem Spiel ankreiden kann. Nach nicht einmal ca. 8 Stunden Spielzeit, kann man leider schon den interessanten Abspann verfolgen…bitte mehr von dieser Art von Spielen.

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