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Haunted




Haunted
Autor: Halwadar
Betreff: Haunted - Gepostet: 22.08.2011 - 21:00 Uhr  -  


Entwickler: Deck13
Publisher: DTP Entertainment AG



Die Geschichte

Lange war es still um das Gruseladventure Haunted, doch nach der Insolvenz von HMH Interactive tritt dtp als Publisher auf und bringt den in den vergangenen zwei Jahren mit riesigem Aufwand überarbeiteten Titel in den Handel.
Mary, die Heldin von Haunted, schlägt sich als Straßenkind im viktorianischen London durchs Leben. Seit jenem schicksalhaften Tag, als sie bei einem Zugunglück ihre kleine Schwester Emily verloren hat, wird sie von Visionen und Träumen heimgesucht, in denen sich Hilferufe von Emily mehren. Nur Einbildung? Der Gedanke daran, dass Emily sie brauchen könnte, lässt sie nicht los – und so macht sich Mary auf, den Indizien und Hinweisen aus ihren Träumen zu folgen und entdeckt eine Geisterwelt voller unheimlicher Begebenheiten und skurrilem Humor…



Grafik/Sound

Grafisch präsentiert sich das Spiel in einer 3D-Grafik, die teilweise oft recht eckig und klobig wirkt. Dafür hat man mit liebevoller Hingabe an der Ausleuchtung des Hintergrundes und dem Detailreichtum gearbeitet, alleine der belebte Platz vor dem Bahnhof in London spiegelt dies wieder. Die Kamera bleibt kaum stehen, schwenkt und zoomt heran sobald sich Mary bewegt. Durch den häufigen Perspektivenwechsel, wird anfänglich die Orientierung ein wenig erschwert und teilweise sind die Hotspots schlecht zuerkennen, aber nach kurzer Einspielzeit hat man sich einigermaßen daran gewöhnt. Das Spiel selbst bietet alle Möglichkeiten es so einzustellen, wie es die jeweilige Rechenpower zulässt. Somit dürfte für viele Spieler eine geeignete Auflösung gegeben sein und es sollte keine Darstellungsprobleme geben. Auch die Hotspotanzeige und die Untertitel kann man bequem per Menü ein- bzw. ausschalten. Zusätzlich kann man noch das Anti Aliasing von Aus, über 2-fach, bis auf 4-fach, allgemeine Details, Vollbild-Effekte, Texture-Details und die Helligkeit einstellen. Unglücklicherweise sind uns ein paar Fehler in der Grafik aufgefallen: So läuft eine Person einfach durch eine andere, welche natürlich beide keine Geister sind, oder eine Hand greift durch einen festen Gegenstand. Allerdings sind dies Kleinigkeiten, die kaum störend wirkten. Soundtechnisch ist das Spiel ganz weit vorne. Gerade der Sound macht ja bekanntlich viel aus und hier hat Deck13 voll ins Schwarze getroffen die Atmosphäre zu unterstützen und dazu noch die passende Musik einzuspielen. Was will man mehr? Auch bei der Synchronisation hat man sich nicht lumpen lassen und Akteure aus der Filmbranche gewinnen können. Alles wurde perfekt synchronisiert und wirkt nicht aufgesetzt, da die Sätze den Situationen entsprechend betont werden. Leider überlappen sich teilweise die Dialoge, was öfters in einem Stimmenwirrwarr endet.



Steuerung/Gameplay

Das Spiel wird in der 3rd-Person-Perspektive mit der klassischen Point & Click Steuerung gespielt, wobei man nur die linke Maustaste benötigt. Am oberen Bildschirmrand befindet sich das Inventar, welches ständig zur Verfügung steht. Doch lassen sich die Gegenstände nicht genauer untersuchen, sondern nur nehmen, bzw. mit anderen kombinieren. In der linken unteren Ecke befinden sich die Icons für die Hotspot-Hilfe, welche auch über die Leertaste funktionieren, für das Menü, welches man ebenfalls über die ESC-Taste erreicht und für die Hilfe, welche allerdings nur im normalen Modus zur Verfügung steht. Von den Hotspots gibt es reichlich, doch des Öfteren muss man ziemlich genau zielen, um den Gegenstand zu treffen. Sobald man mit dem Cursor über einen Hotspot fährt, verwandelt sich der Cursor entweder in eine Lupe zum anschauen, in ein Zahnrad zum agieren oder in eine Hand zum nehmen. Auswählen kann man hier nicht, denn die Art der Handlung wird vorgeschrieben. Ein Doppelklick lässt Mary rennen, bzw. bewirkt einen sofortigen Ortswechsel, welcher allerdings auch mit einer geringen Ladezeit behaftet ist. Steuern kann man eigentlich nur Mary, aber im späteren Spielverlauf kommt eine weitere „Person“ hinzu, doch davon möchten wir hier nichts verraten. Zusätzlich gibt es nach und nach insgesamt 5 Geister als Begleitung, die man für die Lösung einzelner Rätsel benötigt.



Rätseldesign

Die Rätsel sind ganz klassisch gehalten und die üblichen Minispiele, sowie Schiebepuzzle und ähnliches sind glücklicherweise nicht vorhanden. Somit beschränkt man sich auf das einsammeln von Gegenständen, welche man jederzeit aufnehmen kann und dem kombinieren selbiger mit anderen Gegenständen oder auch Personen. Die Rätsel sind relativ einfach gehalten und man hat die Lösung schnell parat. Allerdings wird das Rätseln durch die 5 Geister erschwert, da jeder Geist besondere Fähigkeiten hat muss der Spieler überlegen, wie und wann er ihn für die richtige Möglichkeit einsetzt. Diese Art hat uns besonders gefallen, da sie hier von anderen Games abweicht und für zusätzliche Überlegungen sorgt. Haunted bietet 3 Schwierigkeitsgrade an die sich aber nicht durch die Rätsel unterscheiden, sondern nur durch die Bereitstellung der Hilfe plus Hotspots. Hat man im normalen Modus beide Funktionen zur Verfügung, bekommt man im schweren Modus nur die Hotspotanzeige zur Seite gestellt, auf die man dann im sehr schweren Modus verzichten muss. Nach dem Abspann, kann man noch ein 7. Kapitel spielen, falls man im Laufe des Spiels einen Sonderauftrag angenommen hat. Dieses Kapitel muss dann immer ohne Hilfestellung, aber mit Hotspotanzeige vollbracht werden.



Fazit

Ein gutes Spiel, keine Frage. Es wird zwar nicht mit die "Vieh-Chroniken" mithalten können, doch Deck 13 ist es gelungen ein amüsantes Adventure zu erschaffen, das uns für 9-10 Stunden gut unterhalten hat und nochmals besonders hervorzuheben ist die Sache mit den Geistern, die uns stark an Ghost Pirates of Vooju Island erinnern, aber hier wesentlich besser gestaltet sind. Allerdings hat man schon in unserer Testphase einen Patch nachgeschoben, der dann pünktlich zum Release auch zur Verfügung stehen sollte.
Wir haben ganz speziell Oscar den Klägl… äh Schrecklichen sehr ins Herz geschlossen, der uns ein wenig an Ceville erinnert hat. Wem bis jetzt die Spiele von Deck13 zusagten, der sollte zugreifen, wer noch zweifelt, kann sich über die Demo einen Eindruck vermitteln lassen. Wir würden uns auf jeden Fall über eine Fortsetzung freuen, wie uns das andere Ende nach dem 7. Kapitel ja schon mal hoffen lässt, allerdings sollte man dann die Kritik annehmen und die Rätsel, sowie die Grafik verbessern.

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