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Entwickler: Centauri Production
Publisher: dtp – Entertainment AG

Die Geschichte
Leben und Tod, Gut und Böse, Liebe und Hass. Existiert zwischen diesen Extremen im Leben der Sterblichen überhaupt eine Wahl? Gibt es den freien Willen oder sind die Wege unseres Schicksals mit der Geburt vorbestimmt? Eine uralte Reliquie wird gestohlen. Blutige Morde werden verübt. Ist Max wirklich tot? War er in den Raub des Artefaktes verwickelt? Lara stürzt sich verzweifelt in die Ermittlungen, auf der Suche nach Max.



Grafik/Sound
Entwickler Centauri Production hat eigens für Memento Mori 2 eine neue 3D-Engine entwickelt. Damit ist es möglich, die Schauplätze realistisch und stimmungsvoll auszuleuchten und auch die detailliert ausgearbeitete Mimik der Charaktere gekonnt in Szene zu setzen. Und dies trifft grandios zu! Die Detailtreue bei den Charakteren ist beeindruckend, ob es die Adern auf der Hand sind, die Darstellung der verschiedenen Gesichter, bis hin zu den Fingernägeln, einfach umwerfend. Als einziges Manko sind uns die teilweise starren Augen aufgefallen, die sich bei der Nahaufnahme und einem Gespräch nicht immer bewegen. Trotzdem ist die Grafik, das Beste was man bis jetzt bei Adventures gesehen hat, natürlich setzt dies auch eine entsprechende Hardware voraus. Aber das Spiel bietet viele Einstellmöglichkeiten, so dass man es gezielt auf den jeweiligen Rechner einstellen und spielen kann, nur dann eventuell mit ein wenig schlechterer Pracht. Zusätzlich bietet man Besitzern von NVidia 3D Vision und NVidia 3DTV Play die Möglichkeit an, die fantastische Grafik auch komplett in 3D zu erleben. Soundtechnisch kann man ebenfalls zufrieden sein, alleine der Titelsong der schottischen Sängerin Jill MacDonald, leitet schon melancholisch die spannende Geschichte von Memento Mori 2 ein und ist absolut hörenswert. Während des ganzen Spiels passt sich die Hintergrundmusik immer wieder der Story an und trägt zur Spannung bei, ebenso wie die perfekte Geräuschkulisse und die, wie von dtp ja schon gewohnt, super gute Synchronisation. Der Sprecher passt sich der jeweiligen Spielsituation an, betont alles richtig und passt auch zur dargestellten Person, dazu noch eine fast perfekte Lippensynchronität, was will man mehr.



Steuerung/Gameplay
Gesteuert wird mit dem klassischen Point & Click, wobei man mit der linken Maustaste Lara/Max und einer weiteren Person, die wir hier nicht näher beschreiben möchten, steuert, Gegenstände aufnimmt und Aktionen durchführt.. Mit der rechten Maustaste werden die Gegenstände im Inventar untersucht, sieht sie so vergrößert und kann sie um 360° drehen und dies sollte man auch tunlichst ausführen. Ein Doppelklick auf einen Ausgang lädt sofort das neue Bild. Das Inventar, welches sich sehr schnell prall füllt, befindet sich am oberen Bildschirmrand und öffnet sich, sobald man den Mauszeiger dorthin zieht.. Am oberen rechten Bildschirmrand befinden sich, ebenfalls verdeckt, die Icons für das Tagebuch, die Hotspotanzeige, welche man auch, etwas ungewöhnlich, mit der Tab-Taste einschalten kann und für das Hauptmenü. Diese 3 Icons werden nur dann angezeigt, wenn man mit dem Mauszeiger an den oberen Bildschirmrand fährt. Das Tagebuch gibt dem Spieler einen Überblick über den bisherigen Verlauf und beinhaltet alle gesammelten und erhaltene Dokumente, ab dem zweiten Akt wird es noch durch den Menüpunkt Statistiken erweitert. Hier bekommt man Zusatzpunkte für seine Ermittlungen im jeweiligen Akt, was auch für kleine Unterschiede in den zwei verschiedenen Enden sorgt. Die Hotspots werden mit drei verschiedenen Symbolen angezeigt. Grüne Pfeile zeigen Ausgänge an, rote Kreise Gegenstände/Personen, mit denen man agieren kann und graue Kreise zeigen Gegenstände/Personen an, mit denen man schon agiert hat, bzw. die man sich nur anschauen kann. Alles in allem ist die Steuerung gut händelbar und hält sich am schon gewohnten Standard.



Rätseldesign
Die Rätsel sind sehr abwechslungsreich gestaltet und gehen von Inventar-bis hin zu diversen Logikrätseln, Fingerabdruckvergleich ala CSI, Tatortrekonstruktion anhand von Bildern und Folgerungen, einem modernen Sokuban, einem Schiebepuzzle der einfachen Art usw. Sie sind sehr vielfältig, meistens gut in die Geschichte eingebunden und nicht immer leicht zu lösen. So muss man z.B. im ersten Akt, alte Akten auf Overhead-Folien kopieren, diese auf einen Overheadprojektor legen und so gekonnt übereinander legen, dabei so drehen, bzw. umdrehen, bis man gewisse Informationen gefunden hat. Wie man dabei vorgehen muss, erklärt aber bei jedem solcher Rätsel eine kleine Anleitung, die sich rechts durch ein Fragezeichen bemerkbar macht. Für die meisten Rätsel sollte man vorher bzw. währenddessen aufmerksam zuhören, denn immer wieder gibt es wenige oder mehrere Hinweise auf die Lösung und auch auf den Notizzettel neben der Tastatur sollte man keinesfalls verzichten, denn bei einem Rätsel kann man nicht auf das Tagebuch zurückgreifen. Überspringen kann man solche Rätsel nicht, doch die Frage sei erlaubt: Warum auch? Ein Adventure lebt durch seine Rätsel und davon hat Memento Mori 2 reichlich. So unfair sind sie nicht und alle lassen sich nach etwas Überlegung, Logik und Geduld lösen. Wenn man für jedes Rätsel einen Panikbutton einbauen würde, könnt man sich gleich einen Film anschauen. Hier wurde endlich mal wieder ein Adventure geschaffen welches mit vielen und größtenteils schönen Rätsel aufwartet.


Fazit
Wow, was für ein Knaller! Eine verdammt gute Grafik, toller Titelsong, unzählige Rätsel und eine spannende Geschichte, dazu noch mindestens 15 Stunden Spielzeit. Dieses Spiel fesselt derart, dass man total die Zeit und so manches andere vergisst! Den ersten Akt fanden wir das noch ein wenig zäh, da es uns immer wieder genervt hatte, bei jedem Ortswechsel, erst zum Auto zu laufen, das Auto zu benutzen, um dann über die Karte zum nächsten Ort zu gelangen. Doch ab dem zweiten Akt nimmt das Spiel immer mehr Fahrt auf, bis es zu einem von zwei Enden kommt. Doch Vorsicht, es gibt keinen Hinweis auf die beiden Enden und man sollte tunlichst im sechsten Akt, bevor man Lara ins Bett schickt, ABSPEICHERN. Zusätzlich noch der Ansporn durch die Ermittlungspunkte, die darüber entscheiden, ob man am Ende befördert oder doch entlassen wird, all dies trägt auch zum wiederholten spielen bei. Wir können auf jeden Fall sagen: Daumen hoch und bitte mehr davon.