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Entwickler: Cranberry Production
Publisher: dtp – Entertainment AG

Knapp 1 ½ Jahre ist es jetzt her, dass wir am Ende von Black Mirror 2 den Satz “ to be Continued“ lesen durften und im Februar 2011 ist nun soweit. Dann erscheint der letzte Teil von Black Mirror und wir durften schon das komplette Game, allerdings ohne Sprachausgabe, spielen und möchten Euch unseren Eindruck nicht vorenthalten.



Die Geschichte

Mit einer brennenden Fackel in der Hand kehrt Darren Michaels bzw. Adrian Gordon nach seiner Flucht in den Wald zum lichterloh in Flammen stehenden Black Mirror Castle zurück. Wenige Zeit später klicken die Handschellen: Die Polizei nimmt Darren als Hauptverdächtigen in Gewahrsam und unterzieht ihn einer ausführlichen Befragung. Doch Darren erlebt die Geschehnisse um sich herum teilweise nur vernebelt und mit einer tiefen inneren Leere. Nach dreiwöchigem Arrest und von schlaflosen Nächten, Alptraum-ähnlichen Visionen und Mordphantasien geplagt, wird Darren wieder auf freien Fuß gesetzt. Darren ist ab sofort auf sich alleine gestellt und ergründet seine Geschichte sowie seine im Nebel verborgene Vergangenheit. Was bedeuten seine eigenen tiefschwarzen Augen, in die er während seiner Visionen selbst blickte? Wer ist die geheimnisvolle Person, die mit der Zahlung der Kaution seine Freiheit erst ermöglichte? Welche dunkle Macht steckt hinter den Rätseln, mysteriösen Geheimnissen und verstrickten Beziehungen? Die Antworten findet man in den insgesamt sechs Kapiteln.



Grafik/Sound

Es gibt keine Änderung zu Black Mirror 2, da die gleiche Grafik-Engine benutzt wurde. So hat man auch in diesem Spiel einen 2D gezeichneten Hintergrund der mit vielen Details ausgestattet ist und animierte 3D-Charactere, die leider immer noch ein steif wirken. Vor allem beim gehen gewinnt man den Eindruck, dass die Personen eine Wirbelsäulenversteifung haben. Natürlich werden alle zurzeit gängigen Auflösungen unterstützt und so kann man das Spiel gezielt auf die Kraft des jeweiligen Rechners einstellen. Ebenso kann die Detailstufen für die Szenen und Charakteren, die Bildwiederholfrequenz, den Gammawert, das Antialiasing und natürlich die Auflösung eingestellt werden, wobei bei der Auflösung nur die möglichen angezeigt werden, die Monitor bzw. Grafikkarte auch anbieten. Insgesamt weiß die Grafik sehr zu gefallen und besonders die detailreich gezeichneten Hintergründe sind sehenswert. Dazu noch ein paar Spezialeffekte, wie der englische Regen oder Nebelschwaden und es kommt gewisse Stimmung auf. Soundtechnisch kann man auch nicht meckern. Schöne, passende musikalische Untermalung und Geräusche die zum jeweiligen Hintergrund passen, wie z.B. die Krähen auf einem Friedhof usw. tragen ebenfalls zur Atmosphäre bei. Leider sind wir noch nicht in den Genuss der Sprachausgabe gekommen, doch auch so haben wir einen sehr guten Eindruck erhalten und an der ein oder anderen Stelle wurde es allein durch die Geräuschkulisse schon ein wenig gruselig.



Steuerung/Gameplay

Gesteuert wird mit dem klassischen Point & Click, wobei man mit der linken Maustaste Darren/Adrian und einer weiteren Person, die wir hier nicht näher beschreiben wollen, steuert, Gegenstände aufnimmt und Aktionen durchführt. Mit der rechten Maustaste kann man sich die Gegenstände im Inventar genauer ansehen. Ein Doppelklick auf einen Ausgang lädt sofort das neue Bild und auch auf eine Hotspotanzeige hat man nicht verzichtet, welche man aber auch im Optionsmenü abschalten kann. Das Inventar befindet sich am unteren Bildschirmrand und öffnet sich, sobald man den Mauszeiger dorthin zieht. Apropos Mauszeiger, sogar diesen kann man gezielt im Optionsmenüeinstellen und wer möchte kann sogar den original Mauszeiger von Black Mirror 1 auswählen. Am oberen rechten Bildschirmrand befinden sich verdeckt, die Icons für die Hotspotanzeige, die man auch mit der Leertaste einschalten kann, für das Laden/Speichern-Menü, das Hauptmenü und das Tagebuch. Diese 4 Icons werden auch nur dann angezeigt, wenn man mit dem Mauszeiger in die rechte obere Ecke fährt. Das Tagebuch gibt einem Spieler immer einen Überblick über Aufgaben, die man noch erledigen muss, ebenso über schon erledigte Aufgaben, sowie Informationen zu Gegenständen, Personen und Dokumenten. Um lange Wege zu ersparen, gibt es netterweise eine Karte, die man sich im ersten Kapitel nehmen muss. Wird dies nicht erledigt, kommt man nicht mehr weiter und hängt in Willow Creek fest. Allerdings muss man aber zuerst die Wege erlaufen, damit sie dann nach und nach auf der Karte markiert werden und man sie so erneut besuchen kann. Begibt man sich nun über die Karte zu einem anderen Ort und auf dem Weg dorthin passieren irgendwelche Geschehnisse, wird die Kartenanimation abgebrochen und man landet in der Szene. An einer Stelle konnten wir die Karte allerdings nichts benutzen, da sich Darren einfach weigerte und wir mussten zuerst aus dem seichten Wasser stapfen um dann endlich die Karte zu nutzen. Zusätzlich kann man im Optionsmenü noch ein Tippsystem ein- bzw. ausschalten. So erhält man einige wertvolle Tipps und das Vorankommen wird erleichtert. Auch in diesem Teil kann Darren an diversen Stellen sterben, doch wir haben es nur an einer Stelle erlebt und dort wird automatisch abgespeichert und man kann es erneut versuchen. Zusätzlich hat man als kleines Gimmick eine Wahrsagerin eingebaut, die man in jedem Kapitel anrufen kann um zu erfahren, wie man zu Tode kommen kann. Obendrauf erhält man noch Tipps, dies zu verhindern. Das Ganze funktioniert allerdings nur, wenn man die Visitenkarte der Wahrsagerin gefunden hat. Insgesamt gibt die Steuerung keine Rätsel auf und der Spieler hat relativ freie Hand, was er wann ausführt.



Rätseldesign

Die Rätsel sind sehr abwechslungsreich gestaltet und gehen von Inventar-bis hin zu Kartenrätseln. Auf Minispiele hat man leider nicht verzichten können, allerdings kann man diese, nach einer kurzen Wartezeit glücklicherweise überspringen. Während die leichten bis mittelschweren Rätsel logisch, sowie nachvollziehbar erscheinen, fehlt bei einigen Minispielen völlig die Logik und sie sind teilweise frustrierend. So muss man z.B. ziemlich am Anfang den Kopierer auf der Polizeistation reparieren um Kopien von persönlichen Akten zu fertigen. Warum wir also den Kopierer reparieren müssen, ist einleuchtend, doch wie das funktionieren soll, gibt zunächst Rätsel auf, da es keinen Hinweis darauf gibt. Noch viel frustrierender ist das Minispiel, indem man an einem Filmprojektor herum tüfteln muss, um irgendwann im Film eine Zahlenkombination zu erkennen.



Fazit

Trotz ein klein wenig getrübter Spielfreude, streicht euch den 04. Februar 2011 fett im Kalender an. Denn dieses Spiel sollte man echt nicht verpassen. Es bildet einen gelungen Abschluss der Reihe und klärt alle Fragen, die Black Mirror und die Familie Gordon betreffen auf. Auch wenn die Sprachausgabe fehlte, hat das Spiel einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Die Grafik, sowie die Geräusche samt Musik sind stimmig. Die Rätsel sind hervorragend gestaltet und dazu noch ein fehlerfreies Spiel zu diesem Zeitpunkt… was will man mehr. Wenn jetzt noch eine gute Sprachausgabe hinzukommt, was bei dtp ja eigentlich zu erwarten ist, beginnt das neue Adventurejahr schon echt vielversprechend.